Dem Schnee und der Glätte getrotzt

Wie jedes Jahr: Wenn die SPD einlädt, ist das Haus voll.

Als am frühen Samstagmorgen heftiger Schneefall einsetzte, fürchteten die Genossinnen und Genossen vom Ortsverein Heißen-Heimaterde für einen kurzen Moment, dass ihr traditioneller Neujahrsempfang buchstäblich im Schnee versinken könne. Zu Unrecht, wie sich bald herausstellen sollte. Wie in jedem Jahr folgten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Bildungseinrichtungen und Kirchen der Einladung, über aktuelle Themen aus dem Stadtteil zu diskutieren.

»Der Neujahrsempfang unseres Ortsvereins ist traditionell der Ort, an dem die thematischen Weichen für die Arbeit im Stadtteil gestellt werden«, weiß Ortsvereinsvorsitzender und Stadtverordneter Daniel Mühlenfeld. In seiner Ansprache benannte er insbesondere das Thema ÖPNV, das derzeit stadtweit diskutiert werde. Dies betreffe jedoch insbesondere auch den Bereich Heißen-Heimaterde. Mit Blick auf die derzeit in Arbeit befindliche Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Bus- und vor allem Bahnverkehrs in Mülheim stellte Daniel Mühlenfeld klar: »Wer aufgrund einer rein betriebswirtschaftlichen Bewertung der Fakten ernstlich darüber nachdenkt, den gesamten Schienenpersonennahverkehr infrage zu stellen, macht sich offenbar keine Gedanken über die weitergehenden, gesellschaftlichen Folgekosten.« So sei es etwa Irrsinn, in einer Ballungsregion, die schon heute erheblich unter den Folgen des zunehmenden PKW-Verkehrs leide, eine funktionierende Stadtbahnlinie wie die U18 einstellen zu wollen: »Dies gilt insbesondere angesichts der gerade erst mit erheblichem finanziellen Aufwand sanierten Bahnhöfe auf dieser Linie.«

Ein weiterer Themenschwerpunkt für die weitere, unterjährige Arbeit der hiesigen SPD werden die Wiederbepflanzungen im Stadtbild nach Sturm »Ela« sein. »Wir werden als SPD schon in absehbarer Zeit zu Bürgerversammlungen einladen, wo wir unter Beteiligung der Fachverwaltung die Wünsche, Ideen und Anregungen der Anwohnerschaft zur Neugestaltung des Stadtbildes aufnehmen und – soweit diese realisierbar sind – in die Fachplanung einfließen lassen«, so Daniel Mühlenfeld.

Grund zur Zufriedenheit bietet derweil die Situation der Sportvereine im Stadtteil: »Der TSV Heimaterde hat in diesem Jahr Grund zu feiern – er wird 90 Jahre alt«, so Claus Schindler, Stadtverordneter für die Heimaterde. Zugleich entstehe in Heißen durch die absehbare Fusion des Turnerbund Heißen und des RSV Mülheim ein neuer Verein mit sportlichem Potenzial gerade auch in der Jugendarbeit. »Das bedeutet für den Stadtteil eine echte Chance«, findet auch Stadtverordnete Hilde Freiburg.

Sicher ist, dass der Ortsverein auch in diesem Jahr wieder den engen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen wird: »Es stehen mindestens sechs Stadtteilrundgänge und drei Bürgerversammlungen auf dem Programm«, weiß Daniel Mühlenfeld. Die erste dieser Bürgerversammlungen werde sich am Beispiel des Wohnquartiers Heißen dem Thema energetische Stadtentwicklung widmen. »Wir sind in Gesprächen mit potenziellen Fachreferenten und werden über die Presse rechtzeitig zu dem Termin einladen«, so der Ortsvereinsvorsitzende. Der Oberbürgermeisterinnenwahl im September sieht der Ortsverein Heißen-Heimaterde gelassen entgegen: »Ganz gleich wen unsere politischen Mitbewerber auch aufbieten, sehen wir uns personell auf jeden Fall besser aufgestellt«, zeigt sich Claus Schindler realistisch.