Am Samstag, 19. Januar, 11 Uhr, fand im Friedrich-Wennmann-Haus der traditionelle Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Heißen-Heimaterde statt. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Vereinen, Verbänden, Schulen und Gemeinden waren der Einladung zum ungezwungenen Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern des örtlichen SPD in Rat und Bezirksvertretung gefolgt. Anwesen war zudem Sina Breitenbruch-Tiedtke, die von der Mülheimer SPD als Listenkandidatin für die kommende Europawahl nominiert worden ist.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung eines verdienten Parteimitglieds für 50-jährige Mitgliedschaft in der SPD: Jubilar Lothar Spiecker nahm Urkunde und goldene Ehrennadel aus dem Hand des Ortsvereinsvorsitzenden Daniel Mühlenfeld in Empfang. Namens des Ortsvereins sprach der Vorsitzende dem Jubilar Dank dafür aus, der SPD auch in mitunter unruhigen Zeiten stets die Treue gehalten und die sozialdemokratische Sache unterstützt zu haben.
In seiner anschließenden Rede setzte sich Daniel Mühlenfeld kritisch mit der aktuellen Lage der SPD im Bund, wie auch vor Ort in Mülheim auseinander. Die SPD, so Daniel Mühlenfeld, werde aus der derzeitigen Krise nicht herauskommen, solange vor Ort Menschen den Ton angäben, die sich angesichts schwindender Gestaltungsmacht der SPD eher um die Sicherung ihrer Pfründe kümmerten, anstatt sich zu bemühen, durch Sacharbeit verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen: „Dabei geht es um die Lösung konkreter, erfahrbarer Probleme. Es geht um defekte Ampeln, lose Gullydeckel, um die Standorte von Altglas- und Papiercontainern, um die Zukunft des Nahverkehrs, den Zustand der Schwimmbäder. Worum es nicht geht: Um Schaufensterpolitik, Resolutionen, wortreiche Konzepte und Papiere, die letztlich folgenlos im Himmel der Theorie verbleiben, gerade weil die Übersetzung einer Idee in die Praxis die eigentliche politische Königsdisziplin ist, an der viele scheitern“, so Daniel Mühlenfeld.
Kritik übte der Ortsvereinsvorsitzende schließlich auch an den jüngsten Aussagen von Oberbürgermeister Ulrich Scholten in den sozialen Netzwerken. Dort hatte der Oberbürgermeister angesichts der teils heftigen Kritik aus der Bürgerschaft an der beschlossenen Grundsteuererhöhung von dem entsprechenden Ratsbeschluss distanziert: „Das ist eine Ohrfeige für alle Akteure, die auch über die Fraktion der SPD hinaus im Rat die unbequeme Verantwortung für diese Maßnahme übernommen haben – nicht leichten Herzens, sondern mangels fiskalpolitischer Alternativen“, kritisierte Daniel Mühlenfeld.
Im anschließenden informellen Teil der Veranstaltung nutzen die Gäste traditionell die Gelegenheit, mit Hilde Freiburg, Claus Schindler, Peter Pickert und Jens Weymann-Reh aktuelle Themen des Stadtteils zu diskutieren.
Die komplette Rede finden Sie hier als PDF: Rede Neujahrsempfang 2019