Durchfahrtsbeschränkung für LKW in Heißen-Mitte

Blockadehaltung der Verwaltung ist nicht nachvollziehbar

Das Thema einer Tonnagebeschränkung für LKW mit einem Gewicht von mehr als 3.5 Tonnen – ausgenommen die Linienbusse der Ruhrbahn – ist in Heißen ein Dauerbrenner. Der SPD-Ortsverein Heißen-Heimaterde hat sich seit Jahren darum bemüht, im Dialog mit betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern einen Zustand wiederherzustellen, der bis vor wenigen Jahren bereits akzeptiertes Faktum war.

Im Zuge des vor bald zwei Jahrzehnten beschlossenen und umgesetzten Konzeptes zur Verkehrsberuhigung des Heißener Ortskerns war seinerzeit bereits eine Tonnagebeschränkung eingeführt worden“, sagt Daniel Mühlenfeld, Vorsitzender der Heißener SPD und lokal zuständiger Stadtverordneter für Heißen-Mitte.

Versehentliche Entfernung muss korrigiert werden

Dies sei damals sehr bewusst und mit gutem Grund geschehen: „Dass diese Beschilderung im Kreuzungsbereich von B1 und Paul-Kosmalla-Straße bei der Ausdünnung des Schilderwalds – Stichwort ‚SimplyCity‘ – irrtümlich abgebaut wurde, kann kein Argument sein, dass die Verwaltung sich nun mit Händen und Füßen gegen die Wiederherstellung des angestammten Zustands wehrt“, kritisiert Daniel Mühlenfeld.

So sieht es auch Bezirksbürgermeister Peter Pickert: „Die Verwaltung argumentiert, dass eine Beschilderung nicht notwendig sei, weil die Zahl der LKW mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen, die die Paul-Kosmalla-Straße befahren, ohnehin nur sehr gering sei.“ Wenn das so sei, dreht Peter Pickert das Argument um, könne ja niemand etwas gegen eine verbindliche Regelung in Form einer Tonnagebeschränkung haben: „Denn die Zahl der Betroffenen bliebe laut den Ergebnissen der Verkehrszählung der Verwaltung dann ja sehr überschaubar.

Lieferverkehr bleibt ausgenommen

Da der Lieferverkehr für die Gewerbetreibenden im Heißener Ortskern ohnehin von der Durchfahrtsbeschränkung ausgenommen wäre, sind aus Sicht der Heißener SPD keine stichhaltigen Argumente erkennbar, wieso die Verkehrssituation in Heißen-Mitte nicht wieder so gestaltet werden sollte, wie sie ursprünglich von der Verwaltung selbst konzipiert worden war: „Es gilt nach wie vor die Prämisse, den Ortskern von Durchfahrtsverkehren frei zu halten. Auch deswegen ist das Umfeld des Heißener Markts ja auch vor einigen Jahren nach dem Shared-Space-Prinzip umgestaltet worden“, erinnert Daniel Mühlenfeld.

Peter Pickert ergänzt: „Über die entsprechende Beschilderung gelangt die Neuregelung auch in die elektronischen Kartenwerke, die die Navigationsgeräte der auswärtigen LKW füttern. Sobald hier erkennbar eine Tonnagebeschränkung im System hinterlegt ist, werden Fahrzeuge, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, künftig dann erst gar nicht mehr hierher geleitet.

Verwaltung stellt sich gegen berechtigte Anwohnerinteressen

Dass nun eine seinerzeit eigens für diesen Zweck eingeführte Maßnahme abgelehnt wird, sei insofern eine Widersinnigkeit, die der Anwohnerschaft kaum sinnvoll zu vermitteln sei, bilanzieren die Heißener Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. „Wir hoffen sehr, dass die Verwaltung erkennt, dass sie sich mit ihrer Haltung verrannt hat. Es wäre für sie an der Zeit zu überlegen, wie sie aus dieser Sackgasse herauszukommen gedenkt. Denn die Bezirksvertretung 1 hat mit ihrem Beschluss klar und unmissverständlich ihre Auffassung in der Sache bekundet“, appelliert Daniel Mühlenfeld an die Verwaltung, die im Sinne der betroffenen Anwohner gefällte Entscheidung zu akzeptieren.