Schülerinnen und Schüler im Kooperationsunterricht der Gymnasien leiden unter ständigen Verspätungen
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt beantragt auf Anregung der SPD in Heißen und auf der Heimaterde einen Ausbau der Schulbusverkehre für die Schülerinnen und Schüler der Mülheimer Gymnasien, die an drei Tagen in der Woche im Rahmen des sogenannten Kooperationsunterrichts Unterrichtssunden an anderen Mülheimer Schulstandorten besuchen.
Um möglichst allen Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum Abitur die Möglichkeit zu bieten, auch einen Leistungskurs im jeweiligen Lieblingsfach belegen zu können, arbeiten die Mülheimer Gymnasien bereits seit mehreren Jahrzehnten im Rahmen eines sogenannten Kooperationsunterrichts zusammen.
Wie funktioniert Kooperationsunterricht?
Dabei werden Leistungskurse an einer Schule schulübergreifend auch für Schülerinnen und Schüler anderer Gymnasien angeboten. Dazu liegen die Kooperationskurse an festen Terminen in der Woche, und zwar montags in der ersten und zweiten Stunde, am Mittwoch in der fünften und sechsten Stunde und am Freitag erneut in der ersten und zweiten Stunde. Nach dem Unterricht an Montagen und Freitagen und vor den Stunden am Mittwoch werden die Schülerinnen und Schüler, die an Kooperationskursen teilnehmen mit Bussen zum Unterricht gebracht bzw. von dort an ihre eigene Schule zurückgebracht. Für den Transfer steht dabei lediglich die Zeitspanne einer Viertelstunde zur Verfügung – so lange dauert jeweils die „große“ Pause vor bzw. nach der Doppelstunde Kooperationsunterricht.
Zu wenig Busse und zu wenig Zeit sorgen für Verspätungen
„Schon unter normalen Umständen wäre dies eine sehr knapp bemessene Zeitspanne, um etwa vom Gymnasium Broich zum Gymnasium Heißen zu gelangen“, sagt Daniel Mühlenfeld, Ortsvereinsvorsitzender der SPD in Heißen und auf der Heimaterde und SPD-Stadtverordneter. Als Schüler des Gymnasiums Heißen hatte er vor Jahren selbst am Kooperationsunterricht teilgenommen.
Da jedoch bislang nur je ein Bus pro Fahrtrichtung für den Transport der Kinder eingesetzt wird, sei an eine pünktliche Unterrichtsteilnahme nicht zu denken. „Ein Bus fährt von Heißen über die Innenstadtgymnasien und den Ausweichstandort der Otto-Pankok-Schule an der Bruchstraße nach Broich, der andere verkehrt auf derselben Route in umgekehrter Fahrtrichtung“, schildert Daniel Mühlenfeld die Situation. Verspätungen seien da vorprogrammiert. „Entsprechende Klagen erreichen uns derzeit aus allen Schulgemeinden.“
Grund dafür ist, dass sich die Fahrzeiten mit dem Ausweichstandort an der Bruchstraße während der Baumaßnahmen an der Otto-Pankok-Schule noch einmal verlängert haben. „Doch Verspätungen gab es auch vorher schon. Jetzt aber at sich das Problem noch einmal deutlich verschärft“, weiß Daniel Mühlenfeld.
SPD: Sechs statt zwei Busse einsetzen
Die SPD beantragt nun, sechs statt zwei Busse einzusetzen: „Je zwei Busse sollen die Standorte in Broich und Heißen als Direktverbindung andienen. Zwei weitere pendeln zwischen Broich und den Innenstadtgymnasien und wiederum zwei Busse bedienen Heißen und die innerstädtischen Schulsandorte – je ein Bus pro Fahrtrichtung“, skizziert Daniel Mühlenfeld den Vorschlag der SPD. „Auf diese Weise reduzieren sich die Fahrzeiten und die Verspätungszeiten der Schülerinnen und Schüler reduzieren sich.“
„Der Kooperationsunterricht der Mülheimer Gymnasien beschert den hiesigen Schülerinnen und Schülern eine immense Wahlfreiheit bei der Auswahl der Leistungskurse auf dem Weg zum Abitur. Mit diesem Angebot hebt sich die Stadt Mülheim deutlich von allen Nachbarstädten ab. Dieses Angebot darf nicht durch unzureichende Logistik bei der Organisation der Schülerbeförderung konterkariert werden“, begründet Daniel Mühlenfeld den Antrag. „Stellen wir nicht eine ausreichende Zahl an Bussen zur Verfügung, können wir gleich den Kooperationsunterricht an sich infrage stellen.“
Finanzierung zusätzlicher Busse über Landesmittel möglich
Im Übrigen ist eine Aufstockung der Anzahl der eingesetzten Busse gerade in Corona-Zeiten auch aus hygienischen Gründen dringend angeraten. Zur Deckung der entstehenden Kosten hätte die Stadt zudem die Chance, von einem Sonderprogramm des Landes zu profizieren, dass zusätzliche Schulbusse als Maßnahmen im Zuge der Pandemiebekämpfung finanzieren hilft.