Wenn sich die Verkehrsgesellschaft Ruhrbahn zwischen Juni und Dezember dieses Jahres sechs Monate Zeit nimmt, um die Aufzuganlage am U-Bahnhof „Heißen-Kirche“ zu erneuern, braucht es eine verlässliche Übergangslösung, damit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder auch Eltern mit Kinderwagen weiterhin die U-Bahnlinie 18 nutzen können.
Wie die Ruhrbahn gegenüber der Lokalpresse verlautbart hatte, werde die Umbaumaßnahme am Aufzug sechs Monate dauern. In dieser Zeit rät das Verkehrsunternehmen allen Kundinnen und Kunden, die auf einen barrierefreien Zugang zur U-Bahn angewiesen sind, den U-Bahnhof „Mühlenfeld“ zu nutzen. Dazu sollen die Fahrgäste ab Heißen-Kirche mit den Buslinien 129 oder 138 bis zur Haltestelle „Geitlingstraße“ fahren, um von dort zu Fuß zum U-Bahnhof „Mühlenfeld“ zu laufen.
„Diese Ausweichlösung ist in keiner Weise ausreichend, denn die Taktfrequenz der Buslinien sorgt dafür, dass lediglich alle 30 Minuten ein Bus von Heißen-Kirche zur Geitlingstraße fährt. Hinzu kommt: Die Angabe der Ruhrbahn, die Haltestelle liege lediglich 200 Meter vom U-Bahnhof ‚Mühlenfeld‘ entfernt, ist schlicht falsch, denn es sind 300 Meter, die im Bereich der Folkenbornstraße zudem einen leichten Anstieg nehmen, was gerade für ältere Menschen eine nicht unerhebliche Erschwernis bedeutet“, so Daniel Mühlenfeld, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heißen-Heimaterde.
„Deshalb“, so Daniel Mühlenfeld, zugleich für die SPD-Fraktion Mitglied im Mobilitätsausschuss des Stadtrats, „kann die Lösung des Problems der monatelangen Zugangseinschränkung am Bahnhof Heißen-Kirche nicht darin bestehen, einfach nur auf alternative Linienverbindungen zu verweisen. Es braucht eine Lösung, die dem Ausmaß der Nutzungseinschränkung angemessen ist.“
Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt einen Fragenkatalog zur Baumaßnahme und einen Antrag mit einem konkreten Lösungsvorschlag in den Mobilitätsausschuss eingebracht. „Zunächst einmal geht es darum, Klarheit zu schaffen, warum der Umbau einer Aufzugsanlage mit sechs Monaten veranschlagt wird“, so Daniel Mühlenfeld.
Um die Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger während der Bauphase möglichst gering zu halten, beantragt die SPD zudem, übergangsweise eine Direktverbindung per Taxi-Bus oder Pendelbus zwischen den beiden Haltestellen zu schaffen. „An beiden U-Bahnhöfen gibt es Freiflächen, die den gefahrlosen Ein- und Ausstieg von Fahrgästen ermöglichen“, stellt Carsten Trojahn, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heißen-Heimaterde und zugleich sachkundiger Bürger im Mobilitätsausschuss fest.
Ohne eine solche konkrete Lösung wird angesichts der langen Zeitdauer, die für die Maßnahme angesetzt ist, die ohnehin angekratzte Attraktivität des ÖPNV in Mülheim weiter leiden: „Wir können nicht immer und überall für den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn werben und dann durch solch unzureichendes Handeln die Fahrgäste vergraulen“, bekräftigen Carsten Trojahn und Daniel Mühlenfeld einhellig.
Auch den Verweis auf Kosten, die für eine solche Übergangslösung anfielen, wollen beide nicht gelten lassen: „Bei Baumaßnahmen, die für einen so langen Zeitraum erhebliche Einschränkungen für die Fahrgäste mit sich bringen, gehören derartige Kompensationslösungen von Anfang an in die Projektkosten eingepreist – alles andere ist weder professionell noch seriös!“